Zuversicht bleibt, Risiken reduziert.

G lobale Wirtschaft: Unsere Zuversicht hinsichtlich des Wachstumspfads der Weltwirtschaft bleibt bestehen. Die Rahmenbedingungen erinnern an den «Sweet Spot» der späten 1990er Jahre. Die Energiepreise waren tief, China positionierte sich als günstiger Werkplatz für Spielzeuge bis TVs und die Teuerung verharrte trotz der robusten weltwirtschaftlichen Expansion auf niedrigem Niveau. Diese rosigen Zeiten können auch jetzt wieder einige Quartale anhalten.

Anleihen: Die Arbeitslosigkeit ist tief (und fällt in Europa weiterhin) und das Haushaltseinkommen steigt. Konsumenten werden ausgabefreudiger. Die Belebung im Einzelhandel ist unübersehbar. So werden Gedanken genährt, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Pfad der ultraexpansiven Geldpolitik bald verlassen und die Zinsen steigen könnten.

Immobilien und Infrastruktur: Bei steigenden Renditen geraten nicht nur Anleihen unter Druck, sondern auch Renditeliegenschaften. Dies widerspiegelt sich an der Börse. Die Entwicklung der schweizerischen Immobilienwerte wie Swiss Prime Site (+4.5 % seit Jahresbeginn) und PSP (+1.8 %) hinken jener im Infrastrukturbereich wie dem Flughafen Zürich (+24.6 %) deutlich hinterher. Da wirken die höheren Dividenden wie ein schmaler Trost.

Aktien: Realwerte wie Aktien bleiben attraktiv. Insbesondere europäische
Unternehmen profitieren vom Wachstum in Europa wie
auch in den Schwellenländern. Vom Gewinnzyklus her betrachtet
liegen die Vorteile bei den europäischen Unternehmen im Vergleich
mit den amerikanischen Firmen. Letztere erhoffen sich immer noch
Impulse von der neuen US-Administration in den Bereichen Steuerund
Infrastrukturpolitik.

Alternative Anlagen: Der Fall des Ölpreises auf 46 US-Dollar pro
Fass (159 Liter WTI Crude) wirft Fragen nach den Ursachen auf.
Standen bislang hohe Lagerbestände im Vordergrund, beginnt man
sich inzwischen zu fragen, ob sich über eine unerwartet niedrige
Nachfrage eine Abkühlung der Weltkonjunktur, insbesondere in
den konsumfreudigen Ländern USA und China, andeuten könnte.

Währungen: Der US-Dollar bleibt weiterhin unter Druck. Zuletzt
wurde er zu einem Kurs von 0.958 zum Schweizer Franken gehandelt.
Das ist ein Rückgang von 6.0 % seit Jahresbeginn. Der starke
Euro hat gegenüber dem US-Dollar seit Jahresbeginn um 8.6 % und
gegenüber dem Schweizer Franken um 2.1 % zugelegt.

Makroökonomie: Intakte Konjunkturaussichten in Europa

Die Konjunkturaussichten in Europa sind intakt. Eine reale Wachstumsrate von rund 2 % für dieses wie auch für die beiden kommenden Jahre ist prognostiziert. Wenn die Inflation noch einen Anteil von 1 % bis 2 % leistet, führt dies zu einem stattlichen nominellen
Wirtschaftswachstum. Dies wird Lohnerhöhungen zulassen, das verfügbare Haushaltseinkommen verbessern, die Investitionstätigkeiten beschleunigen und die Produktionslücke, die seit dem Einbruch von 2008 besteht, langsam schliessen. Vor kurzem glaubte manch einer, der deutschen Lokomotive würde bald der Dampf ausgehen. Durch den Reformschub in Frankreich setzt sich allerdings der Höhenflug beim deutschen ifo Geschäftsklimaindex der auf einer Umfrage unter 7000 Unternehmen basiert und als wichtigster Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland gilt, fort. Dem Expansionspfadsind durch wachsende Angebotsengpässe bei qualifizierten Arbeitskräften Grenzen
gesetzt. Dagegen besteht in Frankreich noch erhebliches Wachstumspotenzial.
In der Krise hat die EZB mit ihrem geldpolitischen Kurs gewiss umsichtig und richtig
gehandelt. Nun muss die Krisenfeuerwehr allerdings darauf achten, dass der Löschwasserschaden nicht grösser wird als der Brandschaden selbst. Inzwischen geht es nicht mehr um die Krisenbewältigung, sondern um das angemessene «Aufräumen». Während in Irland, Spanien und Portugal die maroden Finanzierungsinstitute frühzeitig zerlegt wurden,
harrte man in Italien aus. Zuletzt mussten nach der im Juni zum vierten Mal vor dem
Konkurs geretteten Banca Monte dei Paschi zwei grössere norditalienische Banken (Banca
Populare di Vicenza, Veneto Banca) in die Abwicklung geschickt werden. Sparer und
vorrangige Gläubiger blieben verschont. Die EZB wacht darüber, dass der Bankenmarkt
Europas wieder gesundet. Nur so kann die Kreditvergabe an Unternehmen mit Wachstumsperspektiven gewährleistet werden. Inzwischen sind durchaus positive
Signale auch aus Italien zu vermelden, so gelten beispielsweise Intesa San Paolo (Turin)
und Unicredit (Milano; bekannt auch mit der Münchener Hypovereinsbank) als solide, kreditfähige Finanzinstitute. Aber noch immer wird ihr Zinsergebnis durch die EZB vermindert, weil diese den Leitzins bei 0 % und den Einlagensatz für Banken bei −0.4 % hält – aber wohl nicht mehr lange. Bald können Banken wieder bessere Zinsergebnisse
erzielen und werden die Wirtschaft mit mehr Kredit versorgen können. Vor ungewöhnlichen Wochen steht dagegen die chinesische Zentralbank. Anbang, einer der grössten Versicherungskonzerne, geniesst unter seinen 20 Millionen Mittelstandskunden einen grossen Zuspruch. Die Anlagen sind allerdings in spekulative Auslandsinvestitionen geflossen, z.B. in das New Yorker Traditionshotel Waldorf Astoria – zu einem astronomischen Preis. Nun droht der Zusammenbruch.

Immobilien und Infrastruktur: Vermarktungsschwierigkeiten und verschärfte Finanzierungsregeln.

In der Schweiz sind die Kräfte in den verschiedenen Segmenten des Immobilienmarktes
unterschiedlich verteilt. Je nach Markt und Region sind unterschiedliche Tendenzen sowohl in der Fläche (Angebot und Nachfrage) wie auch bei den Preisen festzustellen. Unübersehbar sind die Vermarktungsschwierigkeiten im oberen Preissegment.
Sie nehmen auch im mittleren Preissegment an mittleren Lagen zu, weil
immer mehr Banken ihre Finanzierungsregeln verschärft haben.

Nehmen wir ein Rentnerehepaar, welches mit 100 000 Franken Rentnereinkommen
und den angesparten 300 000 Franken Eigenkapital im Alter von 65 Jahren Stockwerkeigentum
in der Höhe von 900 000 Franken erwerben will. Weil der Hypothekarkredit bei einer Zeitdauer von 10 Jahren bei deutlich weniger als 2 % Zins fixiert werden könnte, betrüge die monatliche Belastung inklusive Unterhalts- und Nebenkosten rund 1500 Franken. Mit dem Ziel, eine «allzu hohe Hypothekarbelastung, die man sich nicht leisten könne, zu vermeiden», wird regelmässig übertrieben. Bei der sogenannten Tragbarkeitsberechnung ist nicht mehr mit der früher angewandten Kulanz zu rechnen. Streng wird darauf geachtet, dass Zinsbelastung sowie Unterhalts- und Nebenkosten bei einem kalkulatorischen Zinssatz von (realitätsfernen) 5 % nicht mehr als ein Drittel des Einkommens ausmachen. Für das erwähnte Rentnerehepaar ergibt sich somit in der strikten Tragbarkeitsauslegung eine Belastung von 40 %: Der Hypothekarkreditantrag wird abgelehnt. Das Paar muss den Rest des
Lebens in einer Mietwohnung verbringen.

In den Bereich der Renditeliegenschaften
im Wohnbereich fliesst nach wie vor enorm viel langfristiges Kapital, das nach einer
positiven Nettorendite strebt, derweil die 10-jährigen Eidgenossen mit −0.04 % immer
noch leicht in der negativen Renditezone verharren. Günstige, funktionale und gut
erschlossene 1- bis 3-Zimmer-Wohnungen in städtischem Umfeld sorgen derzeit für
den besten Absatz. Je teurer, je älter und je peripherer, desto schwieriger wird die Vermarktung.

Im Bereich der Verkaufsflächen ist das Bild schon wes entlich differenzierter. Die Leerstandsquote ist deutlich höher, auch im Kern von mittelgrossen Städten. Über die
Miete lässt sich verhandeln. Tendenziell resultieren letztlich vermehrt sinkende Mieten.
Nur an wirklichen Toplagen herrscht nach wie vor eine rege Nachfrage, auch weil dort ein Teil der Miete gewissermassen als Marketingaufwand betrachtet wird: Für die Markenbildung ist die physische Präsenz zentral, selbst wenn der Onlinehandel zunimmt.

Haftungsausschluss. Die in diesem Monatsbericht enthaltenen

Aussagen geben die aktuelle Markteinschätzung der Zugerberg Finanz AG wieder. Die in dieser Einschätzung zum Ausdruck gebrachten Meinungen können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die vorliegende Publikation beruht unserer Auffassung nach auf als zuverlässig und genau geltenden, allgemein zugänglichen Quellen. Die Informationen stellen keine Beratung bzw. Empfehlung zum Kauf bzw. Verkauf von Wertpapieren dar. Wertentwicklung gemäss Musterportfolio. Die effektive Struktur des einzelnen Depots und die daraus resultierende Wertentwicklungkönnen aufgrund des aktiven Managements davon abweichen und sind vom Zeitpunkt und der Höhe der Investition abhängig. Dies insbesondere im ersten Jahr der Investition wegen des gestaffelten Einstiegs in den Markt. Massgeblich ist einzig die effektive Wertentwicklung gemäss Konto-/Depotauszug der Depotbank oder Stiftung. Die historische Wertentwicklung von ZAM R basiert teilweise auf dem Aufbau der Portfolios nach aktuellen Investementkriterien mit Daten aus der Vergangenheit. Die Entwicklung gibt dabei einen indikativen Einblick über den möglichen Erfolg des Portfolios wieder, wäre dieses in der Vergangenheit in der aktuellen Form seit dem 01.01.2009 angelegt worden. Seit dem 01.01.2012 handelt es sich um die effektive Wertentwicklung der Portfolios. Die ausgewiesene Wertentwicklung von ZAM 3a wurde bis 31.12.2009 (Lancierung ZAM 3a) von der fondsbasierten Lösung der Freizügigkeit übernommen. Die ausgewiesene Wertentwicklung von ZAM Z wurde bis 30.06.2014 (Lancierung ZAM Z) von ZAM R übernommen. Die ausgewiesene  Wertentwicklung von ZAM Z wurde bis am 30.06.2014 von ZAM R übernommen. Die ausgewiesene Wertentwicklung von ZAM FZ wurde bis am 31.12.2013 (Lancierung ZAM FZ) von ZAM R übernommen. Die angegebene Wertentwicklung ist netto, nach Abzug aller laufenden Kosten, ohne Berücksichtigung von Abschlusskosten. Alle Angaben hinsichtlich der Wertent-wicklung sind indikativer Natur, beziehen sich auf die Vergangenheit und erlauben keine garantierten Prognosen für die Zukunft.

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